Auler, Johann Jakob

Johann Jakob Auler
* 24.07.1798 in Simmern
† 28.09.1862 in Raversbeuren
Vater: Johann Jacob Auler
Mutter: Juliane Wilhelmine Henriette, geb. Merz

Biografie

Johann Jakob Auler wurde 1798 als erstes von drei Kindern geboren. Ende Oktober 1796 hatten die Eltern, beide aus Simmern gebürtig, geheiratet. Der Vater, gleichen Namens, war Metzger und Handelsmann in Simmern, die mütterlichen Vorfahren waren als Handwerker in Bacharach (Merz), großenteils auch in Simmern wohnhaft.1712 hatte sich der Ururgroßvater von Johann Jakob, Johann Christoph Auler, der aus Ohlweiler stammte, nach Simmern verheiratet – der erste in Simmern ansässige Namensträger, der seit der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts im Hunsrück (Ravengiersburg) nachweisbaren Familie Auler.

Johann Jakob erhält in frühen Jahren in Simmern Elementarunterricht bei dem Lehrer Hagedorn, später bei Pfarrer Ferdinand Schneider daneben auch Privatunterricht in Fremdsprachen. Nach der Konfi rmation 1812 wechselt er auf die weiterführende Schule in Kreuznach.

1815 nimmt Johann Jakob Auler an der Universität Heidelberg das Studium der Theologie auf, 1817 wechselt er zur Universität Halle. Nach dem ersten theologischen Examen absolviert er von November 1819 ab sein Vikariat in Volpertshausen bei Wetzlar. 1820 wird er Hilfsprediger in Kastellaun und erteilt dort gleichzeitig Schulunterricht.

Nach bestandenem zweiten theologischen Examen in Koblenz übernimmt Johann Jakob Auler 1822 die Pfarrstelle in Winterburg (Synode Sobernheim), wo er bis 1835 den seelsorgerlichen Dienst in der Gemeinde versieht. Am 4. Dezember 1822 wird Pfarrer Johann Jakob Auler mit Philippina Helena Carolina Wilhelmina Nöll in Merzhausen – bei Usingen (Taunus) im Herzogtum Nassau gelegen – getraut, wo der Schwiegervater Pfarrer ist. Die standesamtliche Eheschließung findet fünf Tage später in Kastellaun statt. In Winterburg, ihrem Wohnort, werden dem Ehepaar Jakob und Philippine Auler in den Jahren von 1823 bis 1834 acht der elf Kinder geboren.

Nach 13 Jahren in Winterburg übernimmt Johann Jakob Auler im Jahre 1835 die Pfarrstelle in Raversbeuren, am 10. Mai wird er dort durch Superintendent Pfender als Pfarrer eingeführt. 27 Jahre lang versieht er hier den Dienst als Seelsorger der evangelischen Gemeinde. Zu seinen Aufgaben gehört auch die Versorgung des Filialdorfes Hahn. In Raversbeuren kommen noch drei Kinder zur Welt.

Am 24. Juli 1850 wird Johann Jakob Auler in Enkirch zum Superintendenten der Synode Trarbach gewählt und im Oktober durch den interimistischen Generalsuperintendenten Wiesmann eingeführt. Rund zwölf Jahre lang bekleidet Jakob Auler das Amt des Superintendenten.

1862 erkrankt er 63-jährig an Brustwassersucht, verbunden mit quälenden Atembeschwerden. Die Vertretung in seiner Gemeinde Raversbeuren übernimmt sein Sohn Hermann (geb. 1837), der inzwischen sein erstes theologisches Examen abgelegt hat. Nach kurzem, schwerem Leiden stirbt Johann Jakob Auler im gleichen Jahr, am 28. September, in Raversbeuren und wird auf dem dortigen alten Kirchhof bestattet.

Die Witwe Philippine Auler zieht zunächst zu ihrem Sohn Adolf nach Kempfeld, später zu ihrer verheirateten Tochter Amalie und deren Familie (Woytt) nach Sulzbach/Saar, wo sie im 94. Lebensjahr 1893 verstirbt. Von den elf Kindern von Johann Jakob und Philippine Auler, sieben Söhnen und vier Töchtern, werden vier Söhne wie der Vater evangelische Pfarrer.

Quellen

  • Erich Schwendemann, Natalie Schwendemann, geb. Auler: Die Familie Auler. Masch.-schr., Frankfurt 1986.
  • Dies.: Jakob Auler – Pfarrer und Superintendent. Seine Vorfahren und Nachkommen. Masch.-schr., Frankfurt 1974.
  • Albert Rosenkranz (Hrsg.): Das Evangelische Rheinland – ein rheinisches Gemeinde- und Pfarrerbuch. II. Band: Die Pfarrer. Düsseldorf 1958, S. 14.
  • Werner Zwiebelberg: Bürger und Einwohner der Stadt Simmern bis 1800. Schriftenr. d. Hunsrücker Geschichtsvereins, Nr. 8. Gemünden 1972.

Hans Ludwig Becker, Mönchengladbach
Heft 125 | Stand: 09/2003