Back, Friedrich Karl

Dr. theol. Friedrich Karl Back
* 12.12.1801 in Ernsbach (Württemberg)
† 12.02.1879 in Kastellaun
Vater: Johann Ludwig Back
Mutter: Friederike Dorothea Christiane, geb. Rosa

Biografie

Friedrich Karl Back kam im württembergischen Ernsbach am Kocher zur Welt. Der Vater war dort Verwalter eines Hüttenwerkes, die Mutter, eine geborene Rosa, Stieftochter eines Pfarrers.

1803 verließen die Eltern den Ort und zogen nach Neunkirchen bei Neckargemünd. Mit neun Jahren beendete Back den Besuch der Volksschule und erhielt zuerst Lateinunterricht bei einem katholischen Kaplan und danach bei einem reformierten Pfarrer. Von 1814 an besuchte er das Gymnasium in Heidelberg, wo er 1816 in der Heiliggeistkirche konfirmiert wurde.

Nachdem der Vater früh verstorben war, heiratete die Mutter dessen Bruder, den Pfarrer Franz Karl Back, der eine Stelle in Argenthal/Hunsrück hatte. Dorthin siedelte nun die Familie um. Seine Schulausbildung vollendete Back zuerst in Meisenheim privat bei Kirchenrat Webner und ab 1818 im lateinischen Lyzeum in Speyer, wo er das Abitur ablegte.

1819 begann er ein Universitätsstudium in Heidelberg, zuerst in der Philologie, wechselt dann aber zu einem Theologiestudium und ging nach Bonn sowie anschließend nochmals zurück nach Heidelberg.

1823 legte er beim Königlichen Konsistorium in Koblenz die 1. theologische Prüfung ab und erhielt eine Stelle an der Rektoratsschule in Simmern. 1824 wurde er zweiter Pfarrer in Kirchberg, wo er 1825 nach der 2. theologischen Prüfung fest angestellt wurde. 1837 wechselte er als Pfarrer nach Gödenroth und am 27. August 1841 nach Kastellaun. 1839 hatte ihm die Synode zur Entlastung seines Stiefvaters, des Superintendenten Franz Karl Back, einen Teil der evangelischen Schulen zur Inspektion übertragen. 1841 wählte ihn die Synode Simmern zum Assessor und 1843 zum Superintendenten, zugleich übertrug man zur Entlastung einen Teil der Schulinspektion in den Bürgermeistereien Gemünden, Kirchberg und Ohlweiler an Pfarrer Pfender in Kellenbach.

Am 22. November 1825 hatte er Louisa Röchling, die Tochter des Kreisgerichtspräsidenten Röchling, geheiratet. Sie schenkte ihm neun Kinder.

Friedrich Back hatte sich vor allem einen Namen als Geschichtsforscher gemacht. Es ist erstaunlich, wie er trotz seiner starken Beanspruchung als Geistlicher und Schulinspektor noch Zeit fand, sich intensiv mit der Herrschaftsgeschichte im Hunsrückbereich zu befassen. Er betrieb Wüstungsforschung, befasste sich mit den Grafen von Sponheim und ihrem Wirken auf Burgen des Hunsrücks und des Nahegaus. Er schilderte das Leben des Adels und untersuchte die Geschichte der Linie Pfalz-Simmern. Ein erstes Werk wurde die Arbeit über „Das Kloster Ravengiersburg und seine Umgebungen, ein Beitrag zur älteren Geschichte des Hunsrücks“, das 1853 erschien und seinem Vater gewidmet war. Sein bedeutendstes Werk aber war die dreibändige Reformationsgeschichte „Die evangelische Kirche im Lande zwischen Rhein, Mosel, Nahe und Glan“, die 1872/73 in Bonn gedruckt wurde. 1875 feierte er seine 50-jährige Ordination, nahm als Vertreter der rheinischen Kirche an den Beratungen der Generalsynode in Berlin teil. 1877 wurde ihm in Anerkennung seiner historischen Forschungen das Doktordiplom der theologischen Fakultät in Heidelberg verliehen.

Am 12. Februar 1879 endete ein langes arbeitsreiches Leben.

Literatur

  • Rudolf Back: Friedrich Back, Lebensbild eines Hunsrücker Pfarrers. Berlin 1889.
  • Eigenhändiger Lebenslauf im Archiv der Synode Simmern, Kirchenkreis Simmern-Trarbach, Nr. 46.

Gustav Schellack, Mengerschied
Heft 124 | Stand: 05/2004