Mades, Johann Friedrich

Die Grabsteine von Johann Friedrich Mades (rechts) und seiner Gattin Maria Luisa sind auf dem Friedhof in Rheinböllen erhalten geblieben.
* 13.10.1788 in Rheinböllen
† 15.05.1851 in Rheinböllen
Vater: Johann Jacob Mades
Mutter: Maria Franziska, geb. Schweitzer

Biografie

Er war der erste Bürgermeister der preußischen Bürgermeisterei Rheinböllen. Dieser Amtsbezirk umfasste die heutige Verbandsgemeinde mit Ausnahme von Benzweiler, Kisselbach und Steinbach. Mades wurde an seinem 25. Geburtstag (13. 10. 1813) „Maire“ der französischen Mairie Rheinböllen. Er hatte mit diesem Tag das Mindestalter zur Übernahme solcher Positionen erreicht und beerbte darin seinen fast 52jährigen Vater Johann Philipp. Schon zuvor hatte der Sprössling als Steuereinnehmer für die Mairie gearbeitet.

Als Preußen das ehemals französisch besetzte Rheinland übernommen hatte, behielt Johann Friedrich Mades seine Stellung und leitete die Geschicke der Bürgermeisterei weitere 35 Jahre bis 1851. Die preußische Verwaltung sah schon damals Beigeordnete vor. 1836 beispielsweise mussten sich aus sechs Bewerbern zwei heraus schälen: Die Wahl des Ersten Beigeordneten fiel dabei auf Jost Mades aus Rheinböllen, Cousin des Bürgermeisters und verheiratet mit Johann Friedrichs Schwester Sibilla – also seiner eigenen Cousine.

Nicht nur die Gemeinden rund um Rheinböllen mussten in jener Zeit Kriegsschulden aus der Zeit der Auseinandersetzung der Preußen mit den Franzosen begleichen. Die 1840er Jahre brachten Hungersnöte, viele Hunsrücker wanderten damals nach Übersee aus. Das Jahreseinkommen von Bürgermeister Mades lag 1844 bei 740 Talern und acht Silbergroschen. Damit hatten er, seine elf Jahre jüngere Gattin Maria Luisa und der Nachwuchs auszukommen.

Der „Ritter des Rothen Adlerordens“ musste sich mit 58 Lebensjahren noch einmal auf einschneidende kommunalpolitische Änderungen einstellen. 1846 trat eine neue preußische Gemeindeordnung in Kraft, die unter anderem die Einführung von Gemeinderäten bescherte. Mades wurde vom Regierungsassessor und späteren Landrat von Armin für weitere fünf Jahre zum Amtsbürgermeister ernannt. Das Ende dieser Amtsperiode erlebte er jedoch nicht mehr.

Er folgte am 15. Mai 1851 seiner sieben Jahre zuvor verstorbenen Gattin ins Grab. Ihre letzten Ruhestätten mit den Gedenksteinen sind erhalten geblieben. Die Inschrift auf Johann Friedrich Mades’ Grabstein hat so etwas wie symbolischen Charakter, denn bis auf den heutigen Tag hat kein Nachfolger mehr eine solche Zeitspanne als Bürgermeister des Rheinböllener Amtes erreicht – mehr als 37 Jahre: Selig sind die Toden, die in dem Herrn sterben, von nun an. Ja der Geist spricht, dass sie ruhen von ihrer Arbeit, denn ihre Werke folgen ihnen nach.

Quellen / Literatur

  • Archiv der Verbandsgemeindeverwaltung Rheinböllen
  • Dieter Diether, Die Bürgermeister des Amtes Rheinböllen, in: Rhein-Hunsrück-Kalender 2002, S. 98-104.
  • Privatarchiv Karl Friedrich Mades, Manubach

Dieter Diether, Rheinböllen
Heft 134 | Stand: 11/2007